Nicht schön aber selten …

So könnte man das Rückspiel gegen den TB Richen zusammenfassen – zwei Punkte auf dem Konto, und am Ende fragt niemand mehr, wie dieser Sieg zustande kam. Doch der Reihe nach.

Trainer Langlitz stand vor einem personellem Drahtseilakt: Ausgerechnet vor einem so seltenen Heimspiel fehlten gleich mehrere Stammspieler. Neben Jakob Scheible, Tim Frank und Pierre Zornik war auch Rückraumspieler David Gross die Woche über angeschlagen und sein Einsatz noch unsicher. Mit Milan Jossner hatte man noch einen Joker, den man aufgrund der Festspielregelung aber nur im Notfall ziehen wollte. Unterstützung kam dieses Mal von Garvin Beitner, Max Xander sowie von H2-Keeper Robin Ascioglu, der direkt eine tragende Rolle spielen sollte.

Von Beginn an zeigte Ascioglu im Tor eine starke Leistung und vereitelte zahlreiche Abschlüsse der Gäste. Mit schnellem Spiel wollte Heuchelberg die dezimierten Richener unter Druck setzen – ein Plan, der anfangs auch aufging. Doch die Gäste zwangen die Heuchelberger mit ihrem schnellen Rückzug in das Aufbauspiel, welches an diesem Tag nicht die Stärke der SGH sein wollte, wodurch ein klarer Vorsprung ausblieb. Die hitzige Stimmung auf der schwarzen Seite tat ihr Übriges, um die Nerven der Spieler, Trainer und des Schiris zusätzlich zu strapazieren.

Im Laufe der ersten Halbzeit musste die Richener Bank zusätzlich einen bitteren Ausfall verkraften: Außenspieler Niklas Wagner, der schon im vorangegangenen A-Jugendspiel für die SG Heuchelberg alles gegeben hatte, fiel verletzt aus. An dieser Stelle wünschen wir ihm gute Besserung. Trotz dieser Turbulenzen rettete sich Heuchelberg mit einer knappen 14:11-Führung in die Pause – allerdings weit entfernt von souverän.

Heuchelberg verschlief den anschließenden Wiederanpfiff komplett, und nur der eingewechselte Torwart Grimm verhinderte mit seinen Paraden, dass die Partie endgültig kippte. Als es plötzlich nur noch 18:17 stand und das Spiel auf der Kippe zu stehen schien, zog Trainer Langlitz in der 45. Minute die Reißleine. Mit einer energischen Auszeit weckte er seine Mannschaft auf und richtete klare Worte an seine Spieler.

Die letzten 15 Minuten zogen sich wie Kaugummi. Kein Handballfest, sondern ein zähes Ringen um jeden Ball. Heuchelberg erzielte im Schlussviertel gerade mal vier Tore, während auf Richener Seite kein einziger Wurf mehr hinter Keeper Grimm einschlug. Dieser parierte fünf von sechs Strafwürfen und avancierte damit zum entscheidenden Faktor für den Heimsieg. Am Ende leuchtete ein 22:17 auf der Anzeigetafel – ein Sieg, der hart erkämpft war, aber dennoch zwei wertvolle Punkte einbrachte.

Nach 14 Saisonspielen biegt Heuchelberg nun auf die Zielgerade der Saison ein. Zwei wichtige Auswärtsspiele stehen noch auf dem Programm, das nächste bereits am 22. März gegen HG Königshofen/Sachsenflur. Anpfiff ist auswärts um 18 Uhr. Bis dahin hat die Mannschaft noch Zeit, sich zu sammeln und an den Schwachstellen zu feilen.

Es spielten: Lucas Grimm (TW), Robin Ascioglu (TW), Max Xander (1), Tim Lauer (1), Vincent Biehler (2), David Pfeil (2), Garvin Beitner (3), Lucas Lauster, David Gross (6/1), Timo Zimmermann (1/1), Nils Strangfeld (1), Nico Weißschuh (4), Luis Endner (1)